Als ich früh morgens an Deck kam, konnte man sehr deutlich zwei Wasserstraßen zu beiden Seiten der Artemis erkennen. Große Fähren und riesige Containerschiffe fuhren in einer Linie im gleichen Abstand hintereinander her. Schon bald konnten wir das Hotel Neptun von Warnemünde sehen. Die Fahrt zu unserem Liegeplatz im Rostocker Hafen war interessant.
Wir fuhren an größeren und kleineren Traditionsseglern vorbei. Wir machten an zwei anderen Seglern fest, sodass wir über deren Decks gehen mussten, um an Land zu gehen.
Bis zum Kapitänsdinner, das eigentlich ein Kapitänslunch war, hatten wir noch Zeit. Wir zogen die Bettwäsche von den Kojen, tauschten Adressen aus und packten und verstauten unser Gepäck etwas wehmütig an Deck.
Ich bin mir sicher, dass sich alle sehr gern an diesen Segeltörn mit all seinen Farben und Wettern erinnern werden.
Und wie heißt es so schön bei Ebay? „Gern wieder!“
PS: Die Deutsche Bahn brachte mich auf die Minute pünktlich zurück nach Hamburg.
Eindrücke, wie diese werden wir mit nach Hause nehmen.
Ich empfehle, sich die Zeit bis zum nächsten Segeltörn mit folgenden Büchern zu vertreiben:
Dava Sobel: Längengrad.
Längengrad erzählt die Geschichte des Uhrmachers John Harrison (1693-1776), der sich zum Ziel gesetzt hatte, eine Uhr zu konstruieren, die auch auf See genau genug geht. Obwohl ihm dies gelang, was die Längenbestimmung auf See revolutionierte und damit das Längenproblem löste, musste er als Nicht-Wissenschaftler lange um die Verleihung des Akademiepreises kämpfen. Sehr interessant und spannend erzählt – auch für Nicht-Uhrmacher 😉
Stefan Zweig: Magellan. Der Mensch und seine Tat.
Der Roman erzählt das Leben des portugiesischen Ritters und Seefahrers Ferdinand Magellan, der von 1519 bis 1521 eine spanische Expedition zu den Molukken befehligte. Ein Schiff dieser Expedition, die Victoria, vollendete 1522 die erste historisch belegte Weltumseglung.
Das Erlebte und die gemeinsame Zeit an Bord der Artemis werden mir in guter Erinnerung bleiben. Es bleibt der Wunsch, bald wieder in See zu stechen und die Segel zu hissen.
