08.09.2023 Lamballe – Côte d’Émeraude – Côte du Goëlo – Côte du Granit Rose – Kerveur

 

 

Heute Morgen bin ich um 7.30 Uhr losgefahren. Ich will auf den Landstraßen entlang der bretonischen Küste fahren, um möglichst viel zu sehen. Die Landstraßen sind bequem zu fahren, aber man kommt in einer Stunde maximal 45 km weit. Spaziergänge und Besichtigungen sollten die meiste Zeit in Anspruch nehmen. Ich hatte gehofft, am Abend in Brest anzukommen.

Morgenspaziergang am Bonaparte Beach

Bevor es weitergeht, gönne ich mir einen Kaffee. Das ist ein zu unterschätzender Luxus! Beauport wird von vielen Menschen besucht, manche davon machen sich tatsächlich auf den Weg nach Santiago de Compostela.

Franzosen lieben Karussells – in jeder Stadt fand ich mindestens eines

Etwas Merkwürdiges bleibt noch anzumerken. Als ich gestern aus dem Reiseführer zitierte, dass Hippolyte Taine die Kirche scheußlich fand, kannte ich diesen Philosophen nicht. Als ich nach dem Blogschreiben Ernst Cassirers „Philosophie der Aufklärung“ zu lesen begann, stieß ich im Vorwort auf Hippolyte Taine. Zufall? Bei Wikipedia kann man nachlesen: Stefan Zweig schrieb 1904 seine Dissertation über Taine. Nun, wenn „mein“ Stefan Zweig über diesen Mann geschrieben hat, dann muss an ihm etwas dran sein. Was, das werde ich im Herbst herausfinden.

Diese Gegend erinnert mich an meine Wanderungen im Waipio Valley auf Big Island oder zur Lepra-Siedlung auf Molokai, die ich 1994 gemacht habe. Damals besuchte ich mit ein einigen Medizinern die Lepra-Kranken von Kalaupapa, die dort noch lebten und genauso stigmatisiert waren wie damals HIV-Kranken.

Diese Begegnungen haben mich tief und nachhaltig beeindruckt. Ich war in den USA, um die Hospizarbeit kennen zu lernen. Zum Glück sind diese Menschen auf Molokai medizinisch bestens versorgt, was man von den vielen Leprakranken, die ich in Indien gesehen habe, leider nicht sagen kann.

Ein Denkmal sagt: Denk mal! Deshalb mache ich meistens ein Foto davon, um später nachzusehen, woran oder worüber es mich zu zum Denken auffordert. Ernest Renan, dessen Denkmal vor der Kirche in Treguier steht, wurde 1823 in Treguier geboren. Er muss ein interessanter Philosoph gewesen sein.

In dieser Rede, die häufig auf den Ausspruch „Die Nation ist ein tägliches Plebiszit“ verkürzt wird, nahm er schon 1882 auch die Idee der Europäischen Gemeinschaft vorweg:

„Die Nationen sind nichts Ewiges. Sie haben einmal angefangen, sie werden enden. Die europäische Konföderation wird sie wahrscheinlich ablösen.“

Der Einfachheit halber liste ich hier die besuchten Orte auf und stelle einige Fotos zur Veranschaulichung des Tages auf diese Seite: Sentier des Falaises, Plage Bonaparte, Pointe de Bilfot, Abbey de Beauport, Paimpol, Plougrescant, Treguier, Phare de Ploumanac, Perros Guiree. Diese Orte liegen entlang der Côte d’Émeraude, Côte du Goëlo und Côte du Granit Rose .  An der Abbey de Beauport beginnt auch einer der Jakobswege!

Impressionen von der Rosa Granit Küste

Dieses Geschäft fand ich in einem Dorf mit ca. 3.500 Einwohnern. Ich frage mich, wie oft die wohl Schlüpper kaufen, damit so ein Laden den ganzen Tag und das ganze Jahr geöffnet haben kann. Wie sich das wohl kaufmännisch rechnet? Es gibt sehr viele von diesen winzigen Einzelhandelsläden in den Dörfern, aber auch in den Städten.

Diese Pizzamaschine am Straßenrand ist der Untergang der französischen Küche! Gut, dass Paul Bocuse und Alfred Biolek das Ende des französischen Esskultur nicht mehr miterleben müssen.

Die Pizza ist in 3 Minuten fertig und kostet zwischen 11 und 15 Euro, ich habe mich nicht getraut, sie zu bestellen :-/

Auf der ganzen Strecke heute und in den letzten Tagen habe ich viele Maisfelder gesehen. Kann man daraus schließen, dass die Franzosen auch eine besondere Vorliebe für Popcorn haben?

In meiner Unterkunft und in dem Dorf war das Internet „kaputt“. Deshalb kommt dieser Bericht erst am 09.09.2023.

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