24.02.2023 Neapel – Pompeji – Neapel

Heute ging es früh um 8 Uhr los, denn ich will nach Pompeji. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dorthin zu kommen, aber alle sind irgendwie mit Umsteigen verbunden.

Am bequemsten ist der Bus für EUR 10 pro Fahrt. Vom Hotel auf dem Berg bis zur Bushaltestelle „downtown“ ging ich 40 Minuten.

Nach einer guten halben Stunde waren wir am Ziel. Energische Damen drängten die Touristen in den ersten Stock des Bahnhofsgebäudes, um Führungen durch die Ruinen zu verkaufen. Das ist verständlich, da die Saison noch nicht begonnen hat, kommt auf jeden Touristen etwa ein Führer.

Ich entschied mich aber doch lieber für einen Audio-Guide. So kann ich das Tempo selbst bestimmen.

Das Wetter war heute wunderbar. Bei 17 Grad, Sonnenschein und blauem Himmel machte es Spaß, das riesige Gelände zu erkunden.

Ich bin mir sicher, dass ich das bei sommerlichen Temperaturen von bis zu 35 Grad nicht machen würde. Das wäre nichts für mich.

Es waren nur wenige Touristen unterwegs und die kamen mir auch nicht in die Quere oder vor die Kamera 😉

Die Fresken wirken nach fast 2.000 Jahren erstaunlich frisch. Die Darstellungen sind lebendig.

In den Villen sind einige Wandmalereien und Mosaiken erhalten geblieben. Leider wurden die meisten Kunstschätze seit den ersten Ausgrabungen im 17. Jahrhundert fortgeschafft. Glücklicherweise befinden sie sich heute in öffentlichen Museen.

Sechs Stunden später, um einige Erkenntnisse reicher, gab ich den Audioführer ab und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle.

Zur verabredeten Zeit kam der erwartete rote Bus nicht. 15 Minuten später rief ich in der Zentrale an, weil es mir komisch vorkam, dass keine anderen Gäste auf den Bus warteten. Man antwortete mir, dass ein weißer statt eines roten Busses geschickt worden sei, der alle Fahrgäste aber schon mitgenommen habe. Nach einigem Hin und Her wurde mir ein Bus geschickt, der mich persönlich abholte. Das war molto bello Service!

Die geringe Größe vieler Geschäfte in Neapel, manchmal nur 20 oder 25 Quadratmeter, gleicht den Läden im antiken Pompeji. Die Straßen in Neapel sind teilweise so eng wie in Pompeji.

Italiener lieben enge Straßen!

Ob diese Schwellen in den gepflasterten Straßen von Pompeji die Geschwindigkeit begrenzen sollten?

In Neapel gibt es sie zuhauf. Das scheint in der italienischen DNA zu liegen 😉

Goethe notiert am 17.03.1787: Jene kleinen Häuser und Zimmer in Pompeji erschienen mir nun zugleich enger und weiter; enger, weil ich sie mir von so viel würdigen Gegenständen vollgedrängt dachte, weiter, weil gerade diese Gegenstände nicht bloß als notdürftig vorhanden, sondern durch bildende Kunst aufs geistreichste und anmutigste verziert und belebt den Sinn erfreuen und erweitern, wie es die größte Hausgeräumigkeit nicht tun könnte.

Obwohl ich viel über Pompeji gelesen habe, war ich erstaunt, wie groß und vor allem wie solide diese Häuser gebaut waren. Die Wikinger lebten zu der Zeit noch in Lehmhütten, wie z. B. in Haithabu.

Heute wurde auch hier in Neapel für den Frieden demonstriert.

Möge er ganz bald kommen! Mir sind in den letzten Tagen hier sehr viel russische und ukrainische Touristen begegnet.

Hoffentlich vertragen sie sich auch bald wieder zu Hause, so wie sie es hier tun.

Give Peace a Chance!

Das ist die andere Seite von Neapel. Viele öffentliche Dienste funktionieren nicht halb so gut, wie die Korruption in dieser Stadt!

Und dann gibt es diese andere Seite der Stadt, die wunderbar gastfreundlich, einladend, romantisch und musikalisch ist.

Man sagt, Neapel sehen und sterben. Man kann diese Stadt lieben oder hassen. Ich finde sie liebenswert.

Aber da sie keine Alster hat, kann sie meiner Perle Hamburg nicht das Wasser reichen!

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