16.09.2023 Poitiers

Im gekühlten Hotelzimmer habe ich gut geschlafen. Ausgeruht und gut gefrühstückt spaziere ich durch Poitiers. Die Innenstadt von Poitiers ist eine belebte Fußgängerzone.

Ich habe den Eindruck, dass die Franzosen früher Eltern werden als die Deutschen. Es scheint auch viele Familien mit drei und mehr Kindern zu geben. Die Familien und Schulklassen, die ich gestern beobachtet habe, sind auch sehr „bunt“. Die Probleme der sozialen Brennpunkte sind hier auf dem Land anscheinend nicht gegeben.

Ich bedaure sehr, dass ich keine Küche zur Verfügung habe. Es gibt so ein tolles Angebot an Gemüse, Fisch und Käse auf dem Markt und in der Markthalle. Ich hätte große Lust zu kochen, denn das Angebot an vegetarischen Gerichten in den Restaurants ist sehr, sehr klein. Mich überrascht, dass viele Restaurants Hamburger anbieten.

Zuerst dachte ich, dass diese amerikanische Erfindung hier ein Denkmal bekommen hat. In einem kleinen Park habe ich eine Kopie der Freiheitsstatue entdeckt.

Im 12. Jahrhundert siedelte sich rund um den Platz der „neue Markt“ an. Die Menschen versammelten sich, um Handel zu treiben und um öffentlichen Hinrichtungen beizuwohnen. Im Jahr 1822 wurde der General Jean-Baptiste Breton, der in den napoleonischen Kriegen kämpfte, nach seinem Komplott gegen Ludwig XVIII. hier guillotiniert. Er starb unter dem Ruf der Freiheit“, und der Platz erhielt ihm zu Ehren im Jahr 1900 seinen heutigen Namen. Im Jahr 1903 wurde eine Kopie der Freiheitsstatue eingeweiht.
Im Jahr 1922 zog die Fakultät der Künste in das Hôtel Fumé auf der Westseite des Platzes um, und das Viertel wurde zum Zentrum des studentischen Lebens. Die 1431-1432 gegründete Universität von Poitiers ist eine der ältesten in Frankreich.
Viele berühmte Persönlichkeiten zählen zu ihren Absolventen, darunter der Schriftsteller François Rabelais, die Dichter Pierre Ronsard und Joachim du Bellay sowie der Philosoph René Descartes.

Beim meinem Streifzug durch die Stadt entdeckte ich ein Schild an diesem Haus:

Hotel à l’enseigne de la Rose


Im März 1429 kam Jeanne d’Arc nach Poitiers, um sich mit König Karl VII. zu treffen.
Da die mit den Burgundern verbündeten Engländer Paris besetzt hatten, wurde Poitiers zu einer der Hauptstädte des „Königreichs Bourges“; das königliche Parlament wurde im heutigen Justizpalast untergebracht.


Jeanne d’Arc wird von einem Theologenkollegium befragt, das ihre Mission anerkennt. Während ihres Aufenthalts wohnte sie bei Jean Rabateau, dem Präsidenten des Parlaments, im Hotel mit dem Namen „La Rose“, das sich an der Stelle des heutigen Hauses befand.

Wie wechselhaft das Leben der Jeanne d’Arc gewesen ist, habe ich schon in Reims und Rouen gelernt.

Am 17.07.1429 führte Jeanne d’Arc Karl VII. in der Kathedrale von Reims zur Inthronisation und 1430 wurde ihr der Prozess in Rouen gemacht.

Um diese beiden fantastischen Straßenmusiker anzuhören, klicken Sie bitte auf das weiße Dreieck in der Mitte des Bildes! Ich habe ihnen lange Zeit mit größtem Vergügen zugehört.

Als man mit dem Bau der Kathedrale Saint-Pierre in Poitiers begann, vereinte die Diözese von Poitiers etwa 1200 Pfarreien. Zu diesem Zeitpunkt war Eleonore von Aquitanien 44 Jahre alt und schon seit über einem Jahrzehnt Königin von England. Im Jahr der Grundsteinlegung brachte sie ihr 10. Kind Johann Ohneland zur Welt und lebte auf ihrem Schloss zu Poitiers, das sie zu einem Zentrum des höfischen Lebens ausbaute.

Durch Heirat erst Königin von Frankreich (1137–1152), dann Königin von England (1154–1189) und eine der einflussreichsten Frauen des Mittelalters.

Eleonores acht Kinder mit Heinrich, von links: WilhelmHeinrich der JüngereRichard LöwenherzMathildeGottfried II.EleonoreJohanna von EnglandJohann Ohneland .

Ihr Ehemann erteilte ihr 15 Jahre lang Hausarrest. Sie starb 80 jährig am 01.04.1204 in Poitiers.

Nach einem leckerem vergetarischem Essen in einem marokkanischen Restaurant beschloß ich, morgen nach Saumur fahren. Ich werde Station in der Abtei Fontevrault machen, um mir das Grab von Eleonore von Aquitanien anzusehen.

Der Link führt zu ihrer Biographie bei Wikipedia. Was für ein außergewöhnliches Leben diese Frau geführt hat! Hätte ich doch nur die Zeit, eine ausführliche Biografie zu lesen! Es gibt einfach zu viele spannende Themen und zu wenig Lebenszeit.

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