21.03.2023 Palermo – Seetag – Genua

Das Essen gestern Abend war unverschämt teuer ( Euro 39) und unglaublich umlecker! Zum Glück habe ich einen sehr robusten Magen. Das Essen war so schlecht, dass mein Magen und ich die ganze Nacht beschäftigt waren.

Dabei hätte es so schön sein können. Die 4er-Kabine ist für mich allein sehr bequem. Das Bett ist super. Das Fenster geht natürlich nicht auf. Ich höre weder die Klimaanlage, die frische Luft in die Kabine bläst, noch die Schiffsmotoren. Das ganz leichte Vibrieren des Schiffes ist sehr einschläfernd. Das Mittelmeer ist ruhig, wir haben keinen Wellengang. Und wir haben kein Internet!

Angesichts der wirklichen Dramen, die sich auf diesem Meer abspielen, überlege ich mir, ob ich mein Geschwätz über den Komfort an Bord sein lassen soll.

Vor einigen Tagen habe ich in der Vatikanzeitung einen lesenswerten Artikel gelesen, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Das Positive zuerst: Es ist richtig, dass die ertrunkenen Migranten angemessen bestattet werden. Ich verstehe aber nicht, warum dafür ein Friedhof in einer kleinen Gemeinde Armo von Reggio Calabria in den Bergen gewählt wurde. Warum nicht in Palermo, wo die sizilianische Verwaltung ihren Sitz hat? Ich verstehe die Begeisterung der Kirche nicht. Wo ist die christliche Nächstenliebe, die solche Katastrophen verhindert?

Dem Auto geht es gut!

Das Frühstück heute Morgen besteht aus 1 Brötchen, 4 Scheiben langweiligem Käse und einer seltsamen Interpretation von American Coffe. Das ist ein Espresso, der mit 1/3 Liter heißem Wasser aufgegossen wird. Dafür bezahle ich Euro 9. Erfahrene Mitreisende haben große Einkaufstaschen mit Lebensmitteln mitgebracht. Da dies ein nützlicher Tipp ist, lasse ich die Beschreibung des Essens hier.

Ich kehre in meine Kabine zurück, weil mir das laute Sächsisch einer Reisegruppe in den Ohren dröhnt. Hier „spielt“ Vikingur Olafsson Debussy für mich, während ich schreibe oder lese. Wenn das IPad aufgeladen ist, mache ich es mir an Deck gemütlich. Es gibt zwar keine Liegestühle oder ähnliches, aber in einer windgeschützten Ecke werde ich es mir mit einem Handtuch als Sitzkissen bequem machen.

Unter den Wolken liegt Korsika

Der Tag vergeht ereignislos. 4 Stunden vor dem Einlaufen in Genau müssen wir die Kabinen verlassen. Der große Speisesaal gleicht nun einem Bahnhofswartesaal. Man kann sich nicht mehr frei bewegen, ohne das Gepäck mitschleppen zu müssen.

Die Fahrt vom Hafen zu meiner Unterkunft ist ein interessantes Erlebnis. Über- und untereinander kreuzen sich die Stadtautobahn und andere Straßen am Hafen. Ein schwindelerregendes Gewirr von Straßen und Brückenpfeilern. Die Anzeige auf dem Navi gleicht einem Strickmuster, bei dem man keine Masche fallen lassen darf, um nicht vom Weg abzukommen.

Mein Vermieter wartet vor dem Haus auf mich, um mich zur Garage zu führen, die in einiger Entfernung für mein Auto bereitsteht. Die Wohnung zieht sich durch zwei Gebäude, die fast 400 Jahre alt sind und ist ein Traum. Sie liegt direkt an der Piazza de Ferrari. Eine Piazza de Mitsubishi haben sie hier nicht.

Es ist 21 Uhr und ich muss essen gehen. In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es sehr viele Bars und Restaurants.

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