08.03.2023 Enna – Villa Romana del Casale in Piazza Armerina – Ragusa – Pozzalo

Enna liegt auf 970 m Höhe und heute Morgen in den Wolken. Es ist kalt und feucht. Das Castello die Lombardia ist noch nicht geöffnet. Mir reicht der Blick von außen auf die Burg. Ich reise ja „exemplarisch“ und Burgen habe ich schon ausgiebig besichtigt.

Da ist es leicht, auch den Dom Maria Santissima della Visitazione links liegen zu lassen.

Halteverbot vor der Kirche – und die wundern sich, dass die Kirch leer bleibt?

Ich will heute keine Trümmer, Scherben oder umgestürzte Säulen sehen, sondern Mosaike.

Von Enna aus fuhr ich eine halbe Stunde in Richtung Piazza Armeina. Von weitem grüßte der Dom der Stadt, den ich aber links liegen ließ, um zur Hauptattraktion der Villa Romana del Casale in Piazza Armerina zu gelangen, die etwas außerhalb liegt.

Die Fahrt führt durch die hügelige (oder sind das schon Berge?) Kornkammer Siziliens. Die grünen Felder scheinen endlos, wie die LPG-Felder im Osten Deutschlands. Die Gehöfte und kleinen Ortschaften sehen trostlos aus, wie früher, als die Landschaften im Osten noch nicht blühten.

Auf einer Fläche von 3.500 Quadratmetern wurden großflächige Mosaike verlegt, die viel über das Leben der Menschen erzählen. Das größte Mosaik ist 66 Meter lang und 5 Meter breit. Es zeigt in 25 Farben die Jagd auf wilde Tiere, die zu den Spielen ins Kolosseum gebracht wurden. Die 2-3 m hohen Stege über den Bodenmosaiken ermöglichen einen ungestörten Blick, ohne die Mosaike zu beschädigen.

Die Mosaike können von erhöhten Laufstegen bequem besichtigt werden.

Die hier zu sehenden Mosaike vervollständigen das Bild der Wohnkultur, das ich mir in Pompeji und Herculaneum machen konnte. Dort gibt es nicht annähernd so prächtige und vollständige Mosaiken zu sehen. Meine Fotos möchte ich mit einem kleinen Video von der offiziellen Homepage der Villa ergänzen. Auf der dieser Homepage gibt es noch weitere Medien, welche einen besseren Eindruck vermitteln können, als meine Fotos (leider). Im Übrigen gilt auch hier, dass man nur mit dem Herzen gut sieht.

Der Bikini ist keine Erfindung der Neuzeit.

Goethe reiste nicht nach Griechenland, weil es zu seiner Zeit unter türkischer Herrschaft stand. Goethes Vorstellung von der griechischen Welt wurde hier in Italien durch den Anblick von Tempelruinen, Statuen, Vasen und Mosaiken untermauert. Diese Dinge „bebilderten“ seine Vorstellung von Arkadien, so wie ihn die Lektüre griechischer Epen, Theaterstücke und philosophischer Schriften „beseelte“. Auch mein Bild vom antiken Griechenland hat sich durch diese Reise sehr erweitert.

Diese Skulpturen von Ikarus und Ikaria sind von dem Bildhauer Igor Mitoraj geschaffen worden, der auch den Ikarus von Agrigento geschaffen hat.

Über Ragusa bin ich ans Meer nach Pozzalo gefahren. Von hieraus geht es morgen weiter nach Syrakus. Da Ragusa eine der spätbarocken Städte des Val di Noto, die 2002 von der UNESCO zum UNESCO-Welterbe erklärt worden ist, habe ich sie mir gestern kurz ansehen. Barock gehört nicht in mein Programm.

Abends aß ich am Strand von Pozzalo in einer gut besuchten Osteria. Das Angebot an fleischlosen Nudeln war überschaubar, aber lecker.

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