Ich packe meine Sachen zusammen und verstaue die Tasche im 300 Meter entfernten Parkhaus. Dann setze ich mich für ein letztes italienisches Frühstück in die Sonne vor das Café am Parkhaus. Pünktlich um neun Uhr steht Andrea, mein Gastgeber zur Schlüsselübergabe im Parkhaus.
Mit den besten Wünschen verlasse ich Genua über die zweispurige Stadtautobahn. Die Roller fahren meistens auf der Mittellinie, wenn sie einen nicht gerade rechts überholen. Man muss sehr aufpassen, dass man nicht kollidiert.
Nach einer halben Stunde erreiche ich das Hinterland von Genua, wo der Verkehr ruhiger wird.
Das Navi lotst mich nach San Gottardo. Zum ersten Mal fahre ich durch den 17 Kilometer langen Tunnel.
Ich kann eigentlich gar nicht ermessen, was für eine grandiose technische Leistung so ein Tunnelbau ist. An manchen Stellen sind 1.100 m Berg über uns.
Auch in der Schweiz blüht alles gelb. Hier und da sehe ich sogar blühende Magnolien. Was für den Japaner die Kirschblüte ist, ist für mich als Hamburger die Magnolienblüte.
Beim Mittagessen habe ich Zeit für diese Collage.
„Der Traum des Schmetterlings“ ist eine Tuschezeichnung von Lu Zhi (1496-1576) und illustriert folgende Geschichte:
„Einst träumte Zhuang Zhou, ein Schmetterling zu sein. Ein Schmetterling, der lebhaft flatterte, glücklich mit sich selbst, nur seinem Willen folgend.
Er wusste nicht, dass er Zhuang Zhou war. Wie glücklich war er, als er kurz darauf erwachte und feststellte: „Da ist Zhuang Zhou!
Aber er wusste nicht, war er Zhuang Zhou, der geträumt hatte, ein Schmetterling zu sein, oder war er ein Schmetterling, der geträumt hatte, Zhuang Zhou zu sein?“.
In Altendorf esse ich zu Mittag und schaue mir das Städtchen an, bevor ich zu Sonja und ihrer Familie nach Herrliberg bei Zürich fahre, wo ich zum Abendessen verabredet bin.
Am 20. September 1875 fuhr die erste Dampflokomotive durch Altendorf. Es dauerte dann aber noch rund 43 Jahre, bis der erste Zug in Altendorf anhielt. Am 1. Juni 1918 wurde in festlichem Rahmen die Bahnstation Altendorf eingeweiht. Solange müssen die Stuttgarter hoffentlich nicht auf ihren Bahnhof warten.
Heute träume ich in Herrliberg .
