22.03.2023 Genua

Genua ist eine der größten Städte Italiens. Das historische Zentrum kann in einer halben Stunde in alle Richtungen durchquert werden. Wenn man es auf geradem Weg schafft!

Ich bin immer wieder vom geraden Weg abgekommen, weil mich etwas in eine der vielen Gassen gelockt hat. Es gibt unglaublich viele kleine Läden, Cafés und Restaurants es hier gibt. Große Kaufhäuser beinden sich außerhalb der Altstadt.

Die Gassen sind oft nur drei Meter breit. Die Straßen sind breiter, aber für den Autoverkehr gesperrt. Das ist sehr angenehm, weil man durch das bunte Treiben abgelenkt wird. Je nach Sonnenstand läuft man in der Sonne oder im Schatten.

Nach kleinen Pausen in sonnigen Cafés kann man sich in einer der vielen Kirchen abkühlen und barocke Kunst bewundern.

Es lohnt sich, einen Blick durch die offenen Tore zu werfen. Die Eingangsportale und Höfe überraschen oft mit außerordentlichen Pracht.

Die vielen gepflegten Barockpaläste sind UNESCO-Weltkulturerbe. Die Alststadt ist blitzsauber. Nicht wie Neapel oder Palermo, wo leider viel Müll auf den Wegen liegt. Im „reichen“ Norden Italiens scheint die Stadtverwaltung besser zu funktionieren.

Dass man hier besser verdient, bestätigt mir die Focatia-Verkäuferin, bei der ich frühstücke. Jogginghosen sind billig. Deshalb tragen sie im Süden fast alle Männer. In Genua habe ich heute nur zwei Männer in Jogginghosen gesehen.

Vor der Kathedrale San Lorenzo musste ich mir von der Reiseleiterin einer deutschen Reisegruppe anhören, dass die Kriminalität durch die vielen Migranten stark angestiegen sei. Ich ging an der Gruppe vorbei und ärgerte mich über mich selbst. Also ging ich zurück zur Reiseleiterin und sagte ihr, dass nicht die wenigen Migranten das Problem seien, sondern die Jugendlichen in Genua, die zu 48 Prozent arbeitslos sind. Verlegen gab sie zu, dass die Jugendarbeitslosigkeit tatsächlich das größte Problem sei. Nachdem das geklärt war, verabschiedete ich mich freundlich und zufrieden mit mir.

Als Drehort für seinen Film „Piraten“ brauchte der Regisseur Roman Polanski im Jahr 1986 ein authentisches, spanisches Linienschiff aus der Zeit von 1680 bis 1710. So wurde das Schiff „Neptune“ nach genauen Angaben Polanskis gebaut. Insgesamt arbeiteten 2000 Menschen 2 Jahre lang an diesem Schiff (Baukosten 8,2 Millionen Dollar).

Ich habe das Film-Schiff schon einmal in 1986 bei der Filmpremiere in der Bucht von Cannes gesehen, als ich mit der Marc Aurel von Menton an der Cote d’Azur entlang segelte.

Wir hörten damals Simply Red Money’s Too Tight To Mention als wir in Monacco und Cannes neben den Yachten der Schönen und Reichen ankerten.

Wir waren damals ganz stark Halbstark 😉

Es war ein Riesenspaß und ein unvergesslicher Segeltörn.

Eine mehrspurige Stadtautobahn trennt die Hafenpromenade von der Altstadt. Für die Bewohner Genuas ist das bedauerlich, für den Verkehr nützlich.

Gleich hinter dem alten Stadttor ist meine Unterkunft. Hinter der Hecke rechts im Bild, steht das Haus von Christoph Kolumbus.

Hier aß ich die vorerst letzte italienische Pizza. Ich werde jede sich mir bietende Möglichkeit genau prüfen, wieder nach Italien zurückzukehren.

Es ist mein Arkadien!

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