09.03.2023 Pozzallo – Scicli – Pozzallo – Santa Maria del Focallo – Portopallo di Capo Passero – Noto – Syrakus

Am Ortseingang von Pozzalla sah ich einen riesigen Friedhof. Diese Nekropole will ich sehen, bevor ich nach Syrakus fahre. Es scheint, dass jede Familie ihr eigenes Mausoleum hat. Es gibt alte, die wie kleine Kapellen aussehen, aber auch moderne. Anstatt auf dem Friedhof zu begraben, ziehen andere in ein Kolumbarium. Von emaillierten Fotomedaillons schauen mich die Verstorbenen an.

Die Felder entlang der Straße nach Santa Maria del Focallo und Porto di Capo Passero haben plötzlich Mauern, die mich an meine Reisen durch Irland erinnern. Hier wächst nichts, was weglaufen könnte.

Je weiter ich nach Osten komme, desto mehr Gewächshäuser gibt es. Sie sind so groß wie Fußballfelder und reihen sich aneinander. Das erinnert mich an utopische Filme, in denen man sich auf interstellare Reisen begibt. Bei einem Zwischenstopp habe ich nachgeschaut, was dort wächst. Es sind Tomaten.

Unterwegs sehe ich auch große landwirtschaftliche genutzte Silos.

Das Capo Passero ist der südöstlichste Punkt der Insel Sizilien. Es wehte ein starker, warmer ablandiger Wind. Mit Blick aufs Meer schmeckte der frische Fisch köstlich.

In Noto mache ich einen kurzen Spaziergang und sehe mir die Barock-Fassaden der Altstadt an. Mehr davon soll es in Scicli geben.

In Scicli ist vom UNESCO-Weltkuturerbe ausgezeichnet worden als Teil der Barock-Straße Siziliens. Mich irritiert immer wieder, wie wenig Menschen unter der Woche in diesen kleinen Orten unterwegs sind.

Das heruntergekommene, geschlossene Kino in Scicli erinnert mich an meine Lieblingsfilm „Cinema Paradiso„, zu dem Enio Morricone die wunderbare Musik geschrieben hat. (Wie immer gibt es bei YouTube zwei kurze Werbungen, bevor die Musik losgeht).

Der Film ist eine Liebeserklärung an das Kino. Zeitlos schön! Worum geht es in dem Film? Nach einem Todesfall kehrt der Regisseur Toto nach über 30 Jahren in sein sizilianisches Heimatdorf zurück. Der Verstorbene ist der melancholische Filmvorführer Alfredo, für den Toto in seiner Kindheit gearbeitet hat. Dieser verstand es, die Dorfbewohner durch seine Arbeit im Cinema Paradiso in ferne Traumwelten zu entführen.

Die beiden Mädchen auf der Treppe des geschlossenen Kinos müssen sich mit dem kleinen Bildschirm ihres Handys begnügen und von der großen weiten Welt träumen! Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Italien sehr hoch, ca. 25%.

Während ich einen Cappuccino trank, fragte ich mich, welche Inspiration diese beiden Mädchen wohl aus dem Handy ziehen?

Laute Musik lockte mich zurück auf den Marktplatz, als ein Demonstrationszug von Schülern zum Rathaus zog. Sie protestierten gegen Faschismus, ganz altmodisch mit Plakaten und ganz ohne Pattex und Uhu. 

Solange es junge Menschen gibt, die gegen Faschismus demonstrieren, ist mir um die Zukunft nicht bange.

Gerne bin ich der Einladung gefolgt, ein paar Worte an die Demonstranten zu richten. Italien und Deutschland haben eine gemeinsame schlimme Erfahrung mit dem Faschismus gemacht und deshalb heute eine besondere Verantwortung zum Widerstand.

Gleich hinter dem normannischen Tor, rechts im Bild s.o., mietete ich eine Ferienwohnung für 3 Tage. Ich habe ein ganzes Haus für mich allein. Es liegt in der Nähre der Fußgängerzone und nur 50 Meter von der Promenade entfernt.

Ich wohne in dem schmalen grauen Haus.

Der Sonnenuntergang wird von vielen Menschen auf den beiden Promenaden verfolgt. Diese Stadt hat zwei Promenaden, die quasi übereinander liegen.

Es gibt hier viele herrliche Plätze um den Sonnenuntergang zu genießen. Denn Sonnengänge können

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