20.03.2023 Taormina – Palermo

Heute verabschiede ich mich von Sizilien! Da ich mir auf der ganzen Reise Zeit gelassen habe, will ich jetzt nicht nach Hause hetzen. Wegen der schlechten Straßenverhältnisse verzichte ich auf die Rückfahrt entlang der Adriaküste. Mit der Fähre von Palermo nach Genua erspare ich mir 1 Woche auf den schlechten Straßen Italiens. Der nächste Frühling kommt bestimmt und vielleicht ergibt sich dann die Möglichkeit, die Adriaküste kennen zu lernen.

Gestern dachte ich noch, ich könnte fliegen. In den letzten sieben Wochen wurden alle meine Sinne auf vielfältige Weise angesprochen. So muss sich ein Schmetterling fühlen, der nach der Verpuppung seine Flügel öffnet und losfliegt. Ich habe den Corona-Kokon verlassen und bin von einem Ort zum anderen geflogen, um Nektar zu sammeln.

Der Nektar kam in Form von antiken Tempeln und wunderschönen Statuen, alten Mosaiken und Keramiken, traumhaften Stränden, Küsten, Bergen und Schlössern und netten Gesprächen mit interessanten Menschen.

In der Vorsaison muss man in Kauf nehmen, dass von zehn Läden noch neun geschlossen sind. Da ich keine Stehrumsels kaufe, reicht mir ein Lädchen 😉 Viele Unterkünfte, aber längst nicht alle, sind noch geschlossen und werden in der Saison, die zu Ostern beginnt, aufgehübscht.

Die ärztliche Empfehlung, sich „mediterran“ zu ernähren, muss überdacht werden. Morgens Kuchen, mittags Nudeln oder Gnocchi und abends Pizza. Zwischendurch werden gerne Eis, Cremetörtchen und Croissants gegessen. Es gibt noch nicht viele, aber es gibt sie: Restaurants für Burger und Riesentoasts. Ich habe oft gehört, dass die Italiener auswärts Fleisch oder Fisch essen, zu Hause aber viel Gemüse !? Unverständlich auch, dass in dem Land, in dem die Zitronen nicht nur blühen, sondern auch reichlich Früchte tragen, keine Zitronen serviert werden. Olivenöl und Balsamico-Essig werden regelmäßig zu den Salaten gereicht, die sehr einfallslos sind.

In den letzten sieben Wochen habe ich nur drei Regentage erlebt, die ich in Museen verbracht habe. Oft wurden 20 Grad erreicht. Das ist die perfekte Betriebstemperatur für eine Reise, wie ich sie gemacht habe. Da es für Italiener viel wärmer ist, tragen sie immer dicke Daunenjacken und Schals.

Sizilien ist landschaftlich sehr vielfältig. Die Mischung aus Kultur, Natur und Strand ist für mich perfekt und so verlasse ich die gelb blühende Insel mit dem Vorsatz wiederzukommen.

Mittagessen in Cefalu

Nach dem Frühstück geht es weiter nach Palermo. Dort beginnt um 20 Uhr die Verladung der Autos auf die Fähre, die mich in 23 Stunden nach Genua bringen wird. Gegen 19:00 Uhr werden wir dort anlegen. Über die App habe ich ein Zimmer in der Altstadt in der Nähe des Hafens für zwei Nächte gebucht. Genua kenne ich noch nicht. Ich bin gespannt.

Ich nehme einen zweiten Anlauf, um die „Schwarze Madonna“ von Tindari zu sehen. Es ist nur ein kleiner Umweg. Diesmal habe ich Glück und kann in die Kathedrale hinein. Die Kathedrale wurde in den 1950er Jahren gebaut, um eine Schwarze Madonna zu beherbergen. Sie stammt aus dem 8. Jahrhundert und ist dem Bildersturm von Konstantinopel entkommen.

„Nigra sum sed formosa“, was soviel bedeutet wie „Ich bin schwarz, aber schön“.

Ich habe schon einige schwarze Madonnen gesehen. Das erste Mal habe ich eine 1979 „Notre Dame d‘Afrique“ in Algier gesehen. Einige Jahre später folgten „Santa Maria della Salute“ in Venedig, „St. Lukas Madonna“ in Mdina auf Malta, „Schwarze Madonna von Czestochowa“ in Polen, „Nossa Senhora da Nazare“ in Nazre, Portugal, und „Our Lady of Dublin“,

Ob es in der heutigen Zeit politisch korrekt ist, von der „Schwarzen Madonna“ zu sprechen?

Gegen 18.30 Uhr stelle ich mich am Hafenterminal zur Abfertigung an. Nach der Kontrolle des Vouchers muss ich das Auto zwischen vielen LKWs hindurch manövrieren, um es irgendwo zu parken. Dann folgt eine Art Spießrutenlauf über das unbeleuchtete Gelände zwischen den fahrenden LKWs zu einem Büro, wo der Voucher in ein Ticket umgetauscht wird. Dann zurück zum Auto. Den Handzeichen und Anweisungen eines Leuchtwestenträgers folgend, stehe ich zwanzig Minuten im Stau und Dieseldunst. Und am Ende außerhalb des Hafengeländes!? 🙁

Etwa 8 km fahre ich nun durch den Abendverkehr, der sich durch die Innenstadt schlängelt, zurück zum Ausgangspunkt. Es ist jetzt 19:30 Uhr und ich stehe in der Schlange vor dem hoffentlich richtigen Schiff 😉

Ich bin jetzt in meiner Kabine und gehe gleich ins Restaurant. Ob ich auf See WLAN habe, weiß ich noch nicht. Deshalb beende ich meinen Bericht an dieser Stelle ohne Bilder. Sie werden nachgereicht.

Auf Wiedersehen Monte Pellegrino! Auf Wiedersehen Sizilien! Bis bald!

Verwandte Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben