11.09.2023 Nantes – Les-Sables-d’Olonne

Am Morgen waren die Straßen nass und es begann zu nieseln. Ich wollte ins Musée des Beaux-Arts in Nantes, das nicht weit von meinem Hotel entfernt auf der anderen Seite der verkehrsberuhigten Altstadt lag. Als ich mich auf den Weg machte, hörte es auf zu regnen, aber die Luft war unerträglich schwül. Auf dem Weg dorthin kam ich am Château des ducs de Bretagne vorbei. Das schöne Hauptgebäude war wegen Renovierungsarbeiten unter Planen à la Christo versteckt.

Was sofort auffällt in diesem Museum: Die Bilder sind sehr gut ausgeleuchtet. Sie leuchten förmlich von innen heraus.

In diesem Bild erleben wir, wie der Pfeil von Amor fliegt! Sonst sieht man Amor zielen oder die Pfeile schnitzen oder ähnliches.

Es gibt viele Bilder des Letzten Abendmahls, aber dieses ist wegen seiner Perspektive ungewöhnlich.Das Ganze wirkt wie eine Theateraufführung. Erstaunlich ist, dass Gérard Douffet dieses Bild um 1620 gemalt hat.

Algerien war lange Zeit Teil des französischen Kaiserreichs. Daher ist es verständlich, dass in den Museen auch orientalische Motive zu sehen sind. Diese beiden Bilder erinnerten mich an meine erste große Reise, die ich allein unternahm. Mit dem Zug fuhr ich von Flensburg nach Marseille und von dort mit dem Schiff nach Algier. Mit dem Bus fuhr ich 2.000 km entlang der gesamten algerischen Küste von Tlemcen nach Annaba. Davor bin ich 2.800 km durch die Sahara gefahren. Das ist die längste Überlandreise, die ich je gemacht habe. Es war vor allem ein Abenteuer, weil ich kein Wort Französisch oder Arabisch sprach.

Eugène Girardet malte „Die Karawane in den Dünen von Bou-Saada“ und Jean-Baptiste Paul Lazerges „Die Karawane bei Biskra“. Beide Bilder entstanden Ende des 19. Jahrhunderts, aber ähnliche Situationen habe ich an beiden Orten auf meiner Reise erlebt.

Die Kathedrale von Nantes ( frz. Cathédrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul)  wirkt von außen schlicht. Das Innere ist wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Hinter der Kathedrale steht kein Karussell, sondern für kurze Zeit ein ganzer Rummelplatz.

Ich dachte, ich würde vom Glauben abfallen wie die Kastanien, die das Ende des Sommers ankündigen, als ich am 11.09.2023 Zeuge der Anbringung der Weihnachtsdekoration wurde.

Ich verließ Nantes und fuhr an den Strand von Les Sables-d’Odonne. Hier hatte ich tatsächlich Rio-Feeling. Der Ort ist Seglern bekannt, denn von hier aus segelte Boris Herrmann einmal um die Welt in der Vendée Globe und belegte 2021 den 5. Platz. In 80 Tagen um die Welt! Jules Verne läßt grüßen. Das Jules Verne Museum in Nantes habe ich nicht besucht, nachdem ich das in Amiens gesehen hatte.-

Ein paar Stunden später ist der Strand doppelt so breit! Das gibt es in der Form in Rio nicht. Aber die Promenade hier ist ebenso schön wie in Rio.

1995 lag meine Wohnung in der zweiten Reihe hinter der Copacabana. Ganz in der Nähe des Hochhauses ganz rechts im Bild.

C’est une bonne façon de vivre.

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