19.02.2023 – Rom – Tivoli – Frascati – Tusculum – Rom

Ich möchte meinen Bericht von gestern noch kurz ergänzen, indem ich etwas Praktisches dazu sage. Mit Hilfe von Google Maps o.ä. erschließt sich das dichte und engmaschige Metro- und Bussystem. Eine Fahrkarte kostet 1,50 Euro und gilt für beide Verkehrsmittel und ist 100 Minuten gültig.

Sollte man sich also einmal verfahren haben, weil man es nicht geschafft hat, aus dem überfüllten Zug auszusteigen, kann man ohne Probleme wieder zurück in die Stadt fahren.

Eine Überlegung zu den Baustellen. Die Altertümer, die ich gestern als Baustellen bezeichnet habe, sind zum Teil 2.000 Jahre alt und stehen immer noch. Und das, obwohl keine Architekten und Ingenieure am Werk waren, sondern „nur“ Baumeister, die auch keine TÜV-geprüften oder ISO-zertifizierten Baustoffe zur Verfügung hatten. Erstaunlich!

Ob sie damals mit den Budget und Bauzeitvorgaben ausgekommen sind, ist mir nicht bekannt. Dennoch verbeuge ich meine Haupt vor ihren Leistungen, die auch in ästhetischer Sicht, heute noch überzeugen können.

Damit will ich überhaupt nichts gegen die Elbphilharmonie sagen!!! Tatsächlich habe ich ihren Baufortschritt während der gesamten Bauzeit aus der Kantine im obersten Stockwerk der Deutschen Bundesbank in der Willy-Brandt-Straße verfolgt. Von dort hatte man einen wunderbaren Blick auf die Elbphilharmonie.

Wahrscheinlich haben die Römer einen guten Draht zu Petrus. Denn heute Nacht hat es geregnet, aber heute Morgen klart der Himmel auf. Als ich in Tivoli ankam, das 235 m hoch auf einem Berg 40 km außerhalb Roms liegt, scheint die Sonne.

Italienische Städte sind sehr alt und definitiv nicht für den Autoverkehr gemacht – und schon gar nicht für SUVs, die sich gelegentlich festfahren. Der Parkplatz lag wieder einmal außerhalb der Altstadt. Von dort sind es diesmal 15 Minuten zu Fuß bis zur Villa d’Este.

Die Villa und die Gärten gehören zum UNESCO Weltkultur-Erbe. Dieses kleine Video zeigt warum. In den zahlreichen Repräsentationsräumen hört man das Plätschern der rund 40 Wasserspiele, die ein wesentlicher Bestandteil der weitläufigen Gartenarchitektur sind. Ich staune, dass die Fontänen nur durch Wasserdruck erzeugt werden. Auch hier waren geniale Baumeister am Werk. Der Blick von hier oben in die Landschaft ist herrlich.

Die Familie d‘Este wußte ihre Besucher zu beeindrucken! Die vielen Wasserspiele wurden zum Vorbild für die vielen Tivolis in der Welt, wie ich sie in Kopienhagen oder im Mirabellgarten in Salzburg gesehen habe.

So prunkvoll die Villa im Inneren ausgestattet ist, so prachtvoll ist der Garten mit seinen zahlreichen Wasserspielen.

Nach kurzer Weiterfahrt erreichte ich Frascati, die Heimat meines Lieblingsweißweins. Die Stadt war im Ausnahmezustand, denn Tausende von Harry Poters, Supermännern und -frauen mit ihren Eltern strömten in die Innenstadt, um Karneval zu feiern.

Amphi-Theater von Tusculum

Da ich nicht einmal einen Parkplatz für meinen Kleinwagen fand, fuhr ich ins antike Tusculum, das auf einem Berg oberhalb von Frascati liegt. Es sind eigentlich nur Fragmente von Runinen zu sehen. Das kleine Amphitheater bietet, ähnlich wie das Theater von Delphi in Griechenland, einen fantastischen Blick über die Landschaft. Am Horizont ist sogar das Mittelmeer zu sehen.

Auf der Rückfahrt hörte ich Klavierstücke von Franz Liszt. Bisher wußte ich nur, dass er ein Komponist war. Heute erfuhr ich, dass er oft in der Villa d’Este zu Gast war. Bei nächster Gelegenheit werde ich seine Biografie lesen. Erst beim Abendessen gab es dann einen ordentlichen Schluck Frascati Wein.

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