Gedanken zu Schönheit und Ästhetik

Joachim Johann Winckelmann hat meinen Blick und mein Verständnis von Kunst verändert. Ich empfehle einen virtuellen Besuch der „Sammlung von Gipsabgüssen des Archäologischen Institutes Göttingen“. Mit wenigen Worten und mit sehr anschaulichen Beispielen werden Winckelmanns An- und Einsichten zur Kunst dargestellt.

Es gilt der Grundsatz: Schönheit entsteht im Auge des Betrachters. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich als „geschulter Betrachter“ mehr sehe, als ich es vorher getan habe.

Welche Schönheit ist gemeint? Ist es die äußere Schönheit eines Menschen? Oder ist es die innere Schönheit des Charakters oder die geistige Schönheit, die sich in Wissen oder Kreativität ausdrückt? Es gibt auch die Schönheit der Bewegung, zum Beispiel im Ballett oder im Sport. Auch Erfahrung und Altersweisheit haben etwas Schönes.

Auf dieser Reise werde ich Schönheit in der unberührten Natur, aber auch in einem gepflegten Park finden. Auch einzelne Gebäude aller Art oder ihr Zusammenspiel als Ensemble können mir gefallen. Natürlich werde ich in den Museen viel Schönes finden.

Kunst kann viele verschiedene Funktionen erfüllen. Sie kann Emotionen ausdrücken, Geschichten erzählen, Diskussionen anregen, Kreativität und Innovation fördern, emotionale Bindungen schaffen, Ideen inspirieren, das allgemeine Wohlbefinden steigern, Lernen und Verstehen erleichtern, ästhetische Reize hervorrufen und den Dialog und das interkulturelle Verständnis fördern. Kunst kann auch einfach nur Spaß machen und unterhaltsam sein.

Skulptur einer schlafenden Frau, 3.000 vor unserer Zeit

Die ersten Kunstwerke, von denen wir wissen, waren zweidimensionale Höhlenmalereien, aber schon bald wurden kleine Figuren hergestellt, die auch heute noch als schön gelten können.

Diese schlafende Schönheit liegt in einem Museum in Valetta, der Hauptstadt von Malta. Diese Figur ist unglaubliche 5.000 Jahre alt!

Die folgenden Überlegungen möchte ich beim Betrachten von Kunst im Hinterkopf behalten:

Für Platon war Schönheit etwas Angemessenes und Ausgewogenes. Für ihn war jedes Ding im Universum entweder an sich schön (ontologische Schönheit) oder schön in Bezug auf ein anderes Ding (ästhetische Schönheit).

Schönheit war für ihn ein in sich harmonisch gestaltetes Objekt; die Darstellungen, die persönlichen Eigenschaften und der materielle Welt standen für Platon in Abhängigkeit und im rechten Maß zueinander.

Er war der Ansicht, dass es eine Idee von absoluter Schönheit gibt, glaubte aber, dass diese absolute Schönheit nicht wirklich erkannt  werden kann, da verschiedene Menschen verschiedene Vorstellungen von Schönheit haben. Er erkannte auch, dass sich die ästhetische Schönheit in ihrer Vielfalt ständig verändern würde.

Ontologische Schönheit ist eine Art von Schönheit, die auf der Vorstellung beruht, dass alles im Universum einen einzigartigen Sinn hat und dass alle Dinge harmonisch miteinander verbunden sind. Es geht nicht nur um visuelle Schönheit, sondern auch um die Schönheit emotionaler und intellektueller Erfahrungen. Es bedeutet auch, Harmonie zwischen dem Menschen und seiner Umwelt zu finden und zu erhalten. Ontologische Schönheit ist also in gewisser Weise ein Prozess der Spiritualität, der es ermöglicht, sich mit der Welt zu verbinden und in einen echten Dialog mit dem Universum zu treten.

Ästhetische Schönheit bezieht sich auf die Eigenschaften eines Objekts oder einer Erfahrung, die eine Wirkung von guter ästhetischer Qualität hervorrufen. Ästhetische Schönheit kann auf einem visuellen oder audiovisuellen Eindruck beruhen, aber auch ein Gefühl, ein Gedanke oder ein allgemeiner Zustand sein. Sie kann ein Gefühl der Harmonie, des Wohlbefindens oder ein tiefes Gefühl der Bedeutung hervorrufen. Ästhetische Schönheit kann durch natürliche oder künstliche Werke, Räume oder Erlebnisse erfahren werden.

Ästhetik (auch als Ästhetik bezeichnet) ist ein Begriff, der die Wissenschaft und Philosophie von Schönheit, Geschmack und Kunst betrifft. Es ist eine wichtige Komponente der kulturellen Diskussion, die sich mit der Produktion und Rezeption von Kunstwerken, wie Malerei, Literatur, Musik und dergleichen, befasst. Durch seine Fokussierung auf subjektive Erfahrungen umfasst die Ästhetik sowohl die Form als auch die Funktion von Kunst.

Die Ästhetik stellt für Schiller die einzige Möglichkeit dar, Gefühle mit Hilfe der Vernunft zu formen und so zwischen Natur und Verstand zu vermitteln – und das auf spielerische Weise.

Philosophische Grundlage der Weimarer Klassik sind Schillers Schriften zur ästhetischen Erziehung. Er geht davon aus, dass  zwei Triebe den Menschen Bestimmen. Der Stofftrieb klammert sich an die Materie, der Formtrieb an die Vernunft. Nur die Kunst kann einen spielerischen Ausgleich zwischen den beiden Extremen schaffen. Sowohl in der Kunst als auch im Spiel geht es immer um die beste Leistung, aber beides darf nie zum Streit führen.

„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt”, sagt Schiller. 

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