19.03.2023 Taormina – Savoca – Forza d‘Agro – Taormina

Bis zu meinem heutigen Ziel fahre ich an der Küste entlang. Ein Ort reiht sich fast nahtlos an den anderen und doch kann ich Unterschiede feststellen. In Letojanni gefällt es mir gut.

Eine Promenade, die mich ein wenig an South Beach Miami erinnert und einen kilometerlangen, sauberen Sandstrand hat. Hier ist man nur 15 Minuten von Taormina und dem Touristentrubel entfernt.

Das malerische Bergdörfchen Savoca nordwestlich von Taormina hat gleich zwei Attraktionen zu bieten. In den Katakomben des Kapuzinerklosters sind in Wandnischen die Mumien ehemaliger Würdenträger des Ortes ausgestellt. Ich halte mich an Goethes Empfehlung, „exemplarisch“ zu reisen. Deshalb werde ich die Katakomben nicht besichtigen.

Ich besuche lieber den Paten. Savoca diente 1972 als Kulisse für Francis Ford Coppolas Mafia-Epos „Der Pate“.

Zeitungsausschnitte und Fotos in der Bar Vitelli und ein Coppola-Denkmal erinnern noch heute an die Dreharbeiten.

Ich werde mir vielleicht nie wieder die Hand waschen, mit der ich den Stuhl angefasst habe, auf dem Al Pacino saß 😉

Auf der Türschwelle dieser Kirch fand die Hochzeitszeremonie statt. (Wenn ich zu Hause bin, muss ich mir die drei Teile noch einmal genau ansehen!)

Nach einem Cappucino mit Zitronenkuchen spaziere ich durch das kleine Dorf (1.732 Einwohner) und genieße die weite Aussicht. Auf der einen Seite sehe ich den Ätna, dessen Gipfel heute in Wolken gehüllt ist. Auf der anderen Seite sehe ich die Küste und das bergige Hinterland.

Andere Szenen wurden in Forza d’Agro gedreht. Dieser Ort ist nur 13 km entfernt. Ich fahre den direkten Weg und brauche trotzdem 25 Minuten für die Strecke. Ich glaube, das ist die kurvenreichste Strecke meiner ganzen Reise.

Auf einer sehr kurzen Strecke sind 420 Höhenmeter zu überwinden. Die Serpentinen sind selbst für mein kleines Auto sehr eng. Die Radfahrer schneiden die Kurven und mir fast die Nerven ab.

Vorsichtig trete ich an das Geländer, um mich an die Vogelperspektive zu gewöhnen. Doch dann genieße ich den weiten Blick über die Welt, die sich in all ihrer Schönheit vor mir zeigt.

Die Welt liegt mir zu Füßen. Unwillkürlich stellt sich der Menschheitstraum vom Fliegen ein. Ich kann Ikarus verstehen!

Der Weg zu meinem schönen Hotel Gallodoro in Mazzaro bei Taormina ist zum Glück nur kurz. Ich habe bisher versäumt etwas richtiges zu essen. Das muss dringend nachgeholt werden!

Ich bin gerade mit dem Schreiben fertig, als meine Hotelnachbarin Louise auf die Idee kommt, noch einen kleinen Spaziergang zu machen.

Wir fahren nach Letojanni. Von der Promenade aus schauen wir uns den Strand an, an dem sich einige Teenager küssen. Ich schaue mich auch nach Pensionen und Hotels um, die für einen längeren Aufenthalt in Frage kommen.

Die Hauptstraße des Ortes ist festlich beleuchtet und vor der Kirche stehen viele Menschen, wie auch auf dem hübschen kleinen Markt vor der Kirche. Die Leute schauen sich die Auftritte der Zepter schwingenden Funkenmariechen an. Meine karnevalsbegeisterte Verwandtschaft möge mir diese unpräzise Beschreibung verzeihen.

Nach der Andacht erfreuen sich viele an dem großen Feuer, das am Strand brennt. San Giuseppe wird gefeiert. Josef steht für alle Väter. Es ist Vatertag in Italien!

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