07.09.2023 Lamballe – Rennes – Lamballe

Nach einer erholsamen Nacht bin ich früh losgefahren. Die Fahrt nach Rennes dauerte eine Stunde. Im Reiseführer steht, dass diese Stadt nicht durch die Engländer und Amerikaner zerstört wurde, sondern durch einen großen Brand im Jahre 1720.

Der vom Feuer verschonte Teil der Stadt liegt um die Kathedrale und besteht aus Fachwerkhäusern. Sie sind von außen schön anzuschauen und vermitteln auch heute noch einen kleinen Eindruck vom Leben in früheren Zeiten. Ob es allerdings Spaß macht, in so einem alten Haus mit winzigen Zimmern zu wohnen, wage ich zu bezweifeln.

Wenn man die engen Gassen der Altstadt verlässt, kommt man in den „neueren“ Teil der Stadt, wo großbürgerliche Häuser an breiten Straßen und großen Plätzen stehen.

Für Hippolyte Taine war die Kathedrale St. Pierre das scheußlichste Bauwerk, das er je gesehen hatte. Als Philosoph und Kritiker hat er das Recht, seine Meinung zu äußern. Ich teile diese Meinung nicht, aber ich finde, dass die Kirche sehr schön ist und einen schönen Kontrast zu den anderen Kirchen darstellt, die ich bisher gesehen habe.

Die schönsten Markthallen des Landes hatten heute leider geschlossen. Etwas hungrig ging ich in Musée des Baux Arts. Die Sammlung ist überschaubar. Ein Gemälde von Édouard Toudouze hat mir besonders gefallen, weil es eine Variation über ein Thema, dem ich sehr mag: Eros und Aphrodite.

Aphrodite liegt auf Pelzen, die einem fliegenden Teppich gleichen, der von blauen Schmetterlingen durch die Luft gezogen wird. Die Augen des Eros sind verbunden, er breitet seine Flügel wie Segel aus und fliegt blind seinem nächsten Ziel entgegen.

Vor der Heimfahrt gönne ich mir noch ein Eis mit Noix de Coco und Caramel beurre sale. Hier noch ein paar Beobachtungen, die ich beim Eisessen gemacht habe:
Franzosen tragen auf der Straße keine Jogginghosen. Französinnen tragen Leggins oder Yogahöschen, anscheinend nur, wenn sie zum Sport gehen, aber auf keinen Fall in der Stadt. Französinnen haben einen echten (!) Schuhtick, der es ihnen – Gott sei Dank – verbietet, Crocs oder UGGs in der Öffentlichkeit zu tragen. Die schönen Schuhe kommen zu den hübschen Kleidern und Röcken gut zur Geltung.
Ein Lächeln wird regelmäßig mit einem Lächeln erwidert. Der Umgangston ist sehr höflich, auch wenn ich die Sprache nicht verstehe.

Am späten Nachmittag sitze ich im Garten und lese ein wenig. Auch der Blog ist heute schnell geschrieben. Ich werde früh ins Bett gehen, denn morgen habe ich eine lange Strecke mit vielen interessanten und schönen Stopps vor mir. Mal sehen, wie weit ich komme. Es geht weiter Richtung Brest.

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