
Als Frühaufsteher dachte ich, um 6 Uhr morgens hätte ich freie Fahrt auf der Datenautobahn. Weit gefehlt! Das Hochladen von Fotos dauert Minuten und stürzt häufig ab. Eine echte Geduldsprobe.
Beim Frühstück erbarmt sich der Kellner aus dem indischen Banglore und stellt mir seinen privaten Internetzugang zur Verfügung. Damit ging es viel schneller. In den Tälern gibt es oft auch keinen Radioempfang.


Devil’s Pulpit, auch bekannt als Finnich Glen, ist eine 100 Fuß tiefe Schlucht in Stirlingshire. Sie ist berühmt für ihre moosbewachsenen Sandsteinwände und ihr blutrotes Wasser. Die rote Farbe des Wassers entsteht durch die Reflexion des Sonnenlichts auf dem darunter liegenden roten Sandstein.
Die Teufelskanzel verdankt ihren Namen einem ungewöhnlichen Felsvorsprung, auf dem der Sage nach der Teufel seine Predigten gehalten haben soll. Eine andere Sage erzählt, dass Druiden und Hexen die Teufelskanzel für Zaubersprüche und Rituale nutzten.
Als Fan der Fernsehserie „Outlander“ kenne ich die Teufelskanzel als Schauplatz von Liar’s Spring. Es ist ein wirklich verstecktes Juwel, zu dem ich nicht ganz vorgedrungen bin, da der Weg durch den Regen sehr rutschig war.

Die Besichtigung einer Whisky-Destillerie stand nicht auf dem Programm. Aber kann man nach Schottland reisen, ohne eine zu besuchen?
Glengoyne ist eine bekannte Whiskybrennerei, die südlich von Killearn in den Campsie Hills in den südlichen Highlands liegt. Ich erfuhr, dass der Name vom gälischen “Glen Guin” stammt, was “Tal der Wildgänse” bedeutet.
Die Brennerei wird als “Schottlands schönste Brennerei” bezeichnet und ist für Whiskyverkostungen geöffnet. Sie wurde 1833 gegründet. Glengoyne ist bekannt für seine langsame Destillation, die den komplexen, fruchtigen und preisgekrönten Whisky hervorbringt, auf den die Destillerie so stolz ist. Zu Recht, wie ich finde. In der Broschüre heißt es:
Glengoyne bietet eine Reihe von 10, 12, 15, 18, 21 und 25 Jahre alte Single Malts an. Die Whiskys werden sensorisch als leicht süß, rauch- und torffrei beschrieben. Darüber hinaus werden auch Apfelaromen oder der Geschmack von Christmas Pudding beschrieben.
Ich probierte den 10 und den 15 Jahre alten Whisky. Andere bekannte Marken habe ich schon ab und zu getrunken. Aber noch nie hat mir der Geschmack so gut gefallen wie bei diesen beiden Proben.
Die Fahrer bekamen kleine leere Fläschchen in die Hand gedrückt, damit sie nach dem Probieren den Rest der Probe in die Fläschchen umfüllen und mit nach Hause nehmen konnten. Sehr umsichtig von Glengoyne, wie ich finde.


Die 11,5 km lange Einbahnstraße Three Lochs Forest Drive ist eine malerische Strecke durch den Queen Elizabeth Forest Park. Das Auto fährt mit einer Geschwindigkeit von 10 km/h über den Waldweg.
Die Fahrt führt an drei malerischen Seen vorbei – Lochan Reòidhte, Loch Drunkie und Loch Achray. Ich genieße die atemberaubende Landschaft der Trossachs, wie die Heide-, Hügel- und Seenlandschaft hier genannt wird. Immer wieder lege ich eine Pause für einen Spaziergang ein.
An vielen Stellen gibt es schöne Zeltplätze, auf denen sich am Nachmittag Camper für die Nacht eingerichtet haben.



Wir hatten heute ca. 24 Wetter bei ca. 18 Grad. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Meistens habe ich Glück, dass es nicht nieselt oder gar regnet, wenn ich zu Fuß unterwegs bin.
Am frühen Abend war ich wieder zurück. Auf der Suche nach einer besseren WLAN-Verbindung bin ich ins Bistro nebenan gegangen. Leider war die Verbindung auch nicht besser.
Seit 1897 wissen wir von Bram Stoker, dass Dracula keinen Knoblauch mag, und heute weiß ich mit Sicherheit, dass ich keinen Besuch von ihm bekommen werde. Gute Nach!