
Um 6 Uhr morgens gleiten wir an der dänischen Insel Læsø vorbei. Es ist etwas kühl, aber sonnig. Der Himmel ist fast wolkenlos. Günstige Bedingungen für die Trainees, die einmal auf Entdeckungsreise gehen wollen. Nach einer kurzen Erklärung, wie man sich in den Wanten, also auf der Strickleiter, sichert, nutzen einige Mitsegler die Gelegenheit, zum ersten Mal auf die Sahling, das ist der Stand auf dem untersten Großsegel, zu klettern, d.h. aufentern.



Am frühen Abend passieren wir das berühmte Kronborgslot in Helsingør, wo Shakespeares Hamlet über die Frage sinnierte: „Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage!“
Diese existenzielle Frage stelle ich mir nicht – für mich zählt nur eines: Dabei sein ist alles!
Ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung, denn als Shakespeare-Fan träume ich schon lange davon, das Schloss zu sehen. Leider hatte ich während meiner Aufenthalte in Kopenhagen nie die Gelegenheit, einen kurzen Abstecher dorthin zu machen.


Auf der anderen Seite des überraschend schmalen, nur 3,9 km breiten Øresunds sehen wir die quirlige schwedische Stadt Helsingborg. Jetzt steht fest, dass wir nach Møn segeln, wo wir gegen 4 Uhr morgens eintreffen werden.

Das Farbenspiel ist immer wieder faszinierend. Die Nacht ist hier vor den Klippen sehr dunkel, der abnehmende Mond lässt die Sterne besonders schön leuchten.