
Am Donnerstag, den 15. August 2024 besuchen wir das Rijksmuseum mit seinen unzähligen Kunstschätzen. Besonders faszinierend ist die „Operation Night Watch“. Hinter einer dicken Glaswand ist eine große Bühne aufgebaut, von der aus mit verschiedenen technischen Geräten Fotos der berühmten Nachtwache gemacht werden. Pro Quadratmillimeter werden drei Aufnahmen gemacht, was eine unglaubliche Detailtiefe ermöglicht, die es so noch nie gegeben hat.




Diese Aufnahmen dienen der Forschung und einer möglichst schonenden Restaurierung des Gemäldes. So hat man bereits herausgefunden, dass der Firnis an manchen Stellen aus bis zu zehn Schichten besteht, an anderen wiederum nur aus einer. Diese Informationen sind wichtig, wenn es darum geht, den im Laufe der Zeit vergilbten Firnis abzunehmen und einen neuen aufzutragen. Auf der Website des Rijksmuseums kann man den Fortschritt der Arbeiten verfolgen. Hugo, ein Mitarbeiter des Museums, hat uns diese spannenden Informationen gegeben.

Ein ganz besonderes Moment ist für mich immer das Wiedersehen mit den Gemälden von Vermeer.
Auch in der Sammlung asiatischer Kunst im Anbau gab es wunderschöne Kunstwerke zu bewundern.





Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang durch den Jordaan, das alte jüdische Viertel, in dem sich auch das Anne Frank Haus befindet. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Häuser sind kleiner und weniger prunkvoll als in der Keizersgracht, dafür aber viel gemütlicher. Man hat das Gefühl, dass hier wirklich Familien wohnen. Da Holländer keine Gardinen vor den Fenstern haben, hat man oft die Möglichkeit, in die Wohnungen zu schauen – was ich mit der gebotenen Diskretion sehr gerne tue 😉
Es gibt viele kleine Restaurants und Cafés. In einem dieser Cafés treffen wir Alexander, einen holländischen Dokumentarfilmer, mit dem Jay einmal zusammengearbeitet hat. Er zeigt uns das Haus, in dem René Descartes in Amsterdam gelebt hat – es liegt gleich um die Ecke vom Anne Frank Haus. Über dem ersten Stock des Hauses hängt ein Schild, das ich vorher noch nie gesehen habe. Ich habe mich sehr über diesen Hinweis gefreut, denn es war eine neue Information für mich in einer Stadt, die ich eigentlich gut kenne.
