02.08.2024 ARTEMIS

In einer Schiffskoje zu schlafen ist immer etwas gewöhnungsbedürftig. Bei leichtem Wind rollt das Schiff hin und her und wiegt einen in den Schlaf. Auch an das monotone Geräusch des Dieselmotors, sofern er läuft, gewöhnt man sich schnell. Etwas schwieriger wird das Einschlafen bei stärkerem Wind, wenn sich zum Rollen noch ein Stampfen einstellt. Aber sehr schnell entwickelt man eine Technik, sich in der Koje „festzuklemmen “, um auch bei Schräglage des Seglers nicht aus der Koje zu rollen – was noch keinem passiert ist 😉

Der Wechsel der Gezeiten ist natürlich an den Stränden der Nordsee am deutlichsten zu sehen. Aber auch auf See machen sie sich bemerkbar, wie wir gegen 9 Uhr morgens feststellen werden.

Zwischen den Orkney Inseln und Schottland gibt es eine Meerenge, die Pentland Firth genannt wird. Auf einer Breite von nur 4 Seemeilen, das sind an Land 7,4 km, strömt hier das Wasser des Nordatlantiks mit einer Geschwindigkeit von 16 Knoten, also etwa 30 km/h, in die Nordsee – oder zurück in den Atlantik. Das ist eine der höchsten Strömungsgeschwindigkeiten der Welt. Zum Vergleich: Die Flutwelle bei Calais durchquert in der gleichen Zeit den 30 km breiten Ärmelkanal. 

Der Kapitän hat den günstigsten Zeitpunkt für unsere Passage berechnet. Bei leicht bewölktem Himmel nähern wir uns dem Naturschauspiel mit leichter Dünung. Plötzlich ist es, als würde das Meer brodeln. Für die Artemis kein Problem, für kleinere Segler schon. Der Kapitän muss ständig den Kurs korrigieren, denn die Strömung treibt stark. 

Die Artemis kommt trotz des recht höheren Seegangs gut voran. Die Wellen in der Nordsee scheinen kürzer zu sein als im Nordatlantik. Die Nordsee ist ziemlich kabbelig.

 

Auf dem Sonnendeck bei „schwerer See“! sieht in etwa so aus – wenn gerade nichts zu tun ist 😉

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In der schönen, gemütlichen Messe mit viel Holz, Messing und gepolsterten Bänken essen wir an großen Tischen. In der schönen, gemütlichen Messe mit viel Holz, Messing und gepolsterten Bänken essen wir an großen Tischen. Unsere Beine haben sich noch nicht an den Seemannsgang gewöhnt und so ist das „Essen fassen “ am Buffet bei der Schräglage der Artemis nicht einfach. Ob eine ausgestreckte Zungenspitze beim Balancieren einer Muschelsuppe hilft, weiß ich nicht, aber irgendwie war sie bei allen im Spiel. Der noch ungewohnte Seegang führte leider dazu, dass einige die Suppe nach Lee in die See pusteten.

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