Aberdeen

20.07.2024 Samstag

 

William Wallace, der schottische Nationalheld, begrüßt uns in Downton Aberdeen in Form einer imposanten Statue gegenüber dem His Majesty’s Theatre, wo wir aus dem Bus steigen, der uns ins Stadtzentrum bringt. Die Innenstadt von Aberdeen ist sehr verkehrsberuhigt.


Obwohl William Wallace wahrscheinlich nie persönlich in Aberdeen war, erinnert die Statue an seine heldenhaften Taten und seinen Einsatz für die Unabhängigkeit Schottlands.

Im August des Jahres 1305 wurde William Wallace von den englischen Truppen in Robroyston in Schottland gefangen genommen. Er wurde nach London gebracht. Dort wurde er in einem Scheinprozess wegen Hochverrats angeklagt.
Am 23. August 1305 wurde Wallace öffentlich hingerichtet. Er wurde gehängt, aber noch lebend vom Galgen genommen. Er wurde ausgeweidet, enthauptet und gevierteilt. Sein Kopf wurde auf der London Bridge zur Schau gestellt. Seine Gliedmaßen wurden an verschiedenen Orten in England aufgehängt. Glücklicherweise wurde das Rechtssystem inzwischen reformiert und die Todesstrafe im 20. Jahrhhundert abgeschafft.

 

In der Cowdray Hall befindet sich sowohl eine Konzerthalle und auch die Aberdeen Art Gallery. Neben der Dauerausstellung, die vor allem schottische Künstler zeigt, ist derzeit eine beeindruckende Ausstellung zeitgenössischer Tierfotografie zu sehen. Die Fotografien zeigen die Schönheit, Anmut und Vielfalt der Tierwelt und bieten einen faszinierenden Einblick in die Welt der Tiere und ihrer Umwelt. Eine gute Gelegenheit, Kunst und Natur zu verbinden und sich von den Bildern inspirieren zu lassen.Ganz in der Nähe befindet sich Cowdray Hall.

Die Kirk of St. Nicholas zeugt davon, dass Schottland schon sehr früh christianisiert wurde. Die Kirche wurde 1060 gebaut.

Das Provost Skene’s House aus dem Jahr 1545 ist das älteste erhaltene Stadthaus in Aberdeen und beherbergt nach seiner kürzlich abgeschlossenen Renovierung eine Ausstellung über 100 berühmte Schottinnen und Schotten.

Das Marischal College, ein imposantes Granitgebäude, ist Teil der Universität Aberdeen. Es wurde kürzlich renoviert und erstrahlt nun in neuem Glanz. Die alte Architektur zeugt von einer akademischen Tradition, die weit in die Vergangenheit zurückreicht. Es muss ein besonderes Gefühl sein, in einem so ehrwürdigen Gebäude zu studieren.

Und wie schön, dass sich mein Handy automatisch ins WLAN-Netz einwählt! Die meisten Universitäten in Europa bieten ihren Studierenden, auch Seniorstudenten wie mir, Zugang zu ihren digitalen Ressourcen an. Das schafft doch gleiche eine heimelige Atmosphäre 🙂

 

Die Studentenunterkünfte (links) und die Professoren-Wohnungen (rechts) liegen in ruhigen Straßen, in denen die Zeit still zu stehen scheint.

 

Das King’s College in Old Aberdeen ist der andere Teil des Universität von Aberdeen. Es wurde 1495 gegründet. (Drei Jahre zuvor wurde Amerika entdeckt.) Zwischen den alten Gemäuern laden kleine Gärten, ich möchte fast „entzückende Gärten“ schreiben, zum Studieren und Meditieren ein.

Als ich letzten Herbst in Frankreich war, haben mich viele gotische Kathedralen mit ihrer gewagten, himmelwärts gerichteten Architektur beeindruckt. Die St. Machar’s Cathedral hier in Aberdeen wirkt im Vergleich dazu eher bodenständig. Das mag daran liegen, dass ihre Holzdecke tiefer hängt als die von gotischen Bögen getragenen Decken französischer Kathedralen. Hier in St. Machar’s sind es jedoch die schlichten Granitsteine der Wände, die den Charakter des Gebäudes prägen.Von der ursprünglichen Kirche fehlt jede Spur; an der Wand über der Sakristei im Kircheninneren befindet sich ein piktisches Kreuz, nach seiner Form zu urteilen aus der Zeit um 600. Möglicherweise gehörte es zur ursprünglichen Kirche.

Mit dem Bus ging es zurück nach Hause. Nach einem leckeren Abendessen, das Penny in der Küche zubereitet hatte, besprachen wir den weiteren Verlauf der Reise. In den letzten Monaten habe ich Tag für Tag an meinem Biografie-Manuskript gearbeitet, so dass ich tatsächlich ohne konkreten Plan auf diese Reise gegangen bin.

 

Ich möchte mich in den nächsten zehn Tagen einfach treiben lassen. Nichtsdestotrotz ist es von Vorteil, die Erfahrungen und Empfehlungen von Penny zu hören. So entsteht in meinem Kopf eine Art “Vielleicht-Route”.

 

Da ich keine Unterkunft im Voraus buche, kann ich spontan bleiben, wo es mir gefällt. Diese Art des Reisens gefällt mir sehr. Zugegeben, es kann auch eine Herausforderung sein, weil man sich immer fragt, ob es hinter der nächsten Kurve nicht noch schöner ist. Aber damit kann ich sehr gut leben 😉

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