25.09.2025 Glasgow – London

Gestern spielte die Technik nicht mit. Die Cloud streikte und verweigerte den Upload meiner Videos. Das Tageskontingent war überschritten, ich konnte mein digitales Tagebuch nicht online stellen. Aber heute Morgen läuft wieder alles wie geschmiert, und ich kann endlich berichten.

Am Bahnhof von Glasgow erlebe ich ein kleines Wunder britischer Ordnungsliebe: In einer langen Schlange warten die Passagiere geduldig darauf, den Zug besteigen zu dürfen – genau wie auf jenen Bildern aus meinem Englischlehrbuch. Ohne Gedrängel geht es erstaunlich zügig voran, und tatsächlich schließen sich die Türen drei Minuten vor der Abfahrt. Pünktlichkeit, made in Britain.

Rückwärts sitzend schaue ich Schottland hinterher. Die Sonne wärmt mein Gesicht durchs Fenster. Das sanfte Rütteln des Zuges wiegt mich in einen wohligen Dämmerzustand. Hörbuch und iPad bleiben im Rucksack. Ich träume lieber von den Erlebnissen der vergangenen Tage. Jedoch nicht von dem, was vor mir liegt.

In London angekommen, finde ich mein Quartier in der Drummond Street, nur einen Steinwurf von der Euston Station entfernt. Die Anweisungen für den Schlüsselsafe sind glasklar und binnen Minuten ist mein Gepäck verstaut.

Nach fast zwei Dutzend London-Besuchen habe ich alle touristischen Pflichtübungen längst absolviert. Das große Sightseeing-Programm kann entfallen. Stattdessen halte ich einfach meine auf dem Smartphone gespeicherte Kreditkarte an die Sperren der Tube. Der Fahrpreis wird automatisch berechnet, bis zum Tageshöchstpreis von 8,90 Pfund. Fortschritt, der das Leben leichter macht.

Mein erster Weg führt mich zum Claremont Victoria Hotel direkt an der Victoria Station, um einen möglichen Treffpunkt zu erkunden. Das Foyer ist großes Kino und doch übersichtlich genug. Hier werden wir uns morgen treffen.

Ich spaziere durch eine mir fremd gewordene Stadt. Nur Westminster Abbey und das Parlament scheinen der Bauwut noch entronnen zu sein. Die neuen Hochhäuser sind durchaus individuelle Hingucker, aber gehören sie wirklich ins historische Zentrum? Solche modernen Türme gehören meiner Meinung nach eher an den Stadtrand als ins Herz der Stadt.

Ich genieße die Sonne beim Flanieren am Themse-Ufer, vorbei am London Eye, zum Theatre District. Hier habe ich schon manches Theaterstück oder Musical gesehen. Bei Mr. Fogg’s gönne ich mir wie immer ein Guinness. Schön, dass es diesen Laden noch gibt. Leider sind viele, selbst uralte Pubs während der Corona-Zeit eingegangen.

Ziemlich müde kehre ich in die Drummond Street zurück und gehe selbstverständlich indisch essen. Aus Erfahrung weiß ich: Wo sich mehr als vier indische Restaurants und Läden auf einer Straße drängen, sorgen Konkurrenz und Vielfalt für gute Qualität und gute Preise.

Ähnliche Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben